Tag 14 - 20. April

Villafranca montes de oca - Atapuerca

20 km


7:12 Uhr: Morgen! Rucksack gepackt! Wir haben -1°C, dann geht’s los. Zuerst noch Frühstücken. Das gleiche wie immer: Zumo de naranja (Orangensaft), cafe con leche (Kaffee mit Milch) und Croissant ;-)

 

Nach dem morgendlichen Anstieg geht’s lang dahin auf einer "Schotterpiste" (Wortlaut des Pilgerführers) und einer Waldbrand-Sicherheitsschneise (meine Definition). Bei einem kurzen Stopp packt Theresa die Füße aus. Uiui, die erste Blase! Na zum Glück sind wir bald am Ziel dieser 2017er-Etappe, in Burgos! Der Weg ist gesäumt mit Holzkunstwerken, die teilweise aussehen wie Marterpfähle. Bei so einer Skulptur treffen wir auch wieder auf die zwei niederländischen Pärchen.

 

Mittags kommen wir durch eine Ortschaft mit einer schönen Kirche, die zur Abwechslung auch offen hat und wir besichtigen können. Anschließend gönnen wir uns in der Bar nebenan einmal Tortilla und Zumo de naranja.

Anschließend ging's dann neben einem toten Wald (ich diagnostiziere zu viele Flechten auf den Bäumen) auch über eine Weide mit Kühen. Theresa und ich sind ja klitzekleine Angsthasen und ich komm dann auch noch mit meinem roten Rucksack daher... Wir minimierten den Abstand zu der Vordergruppe und gingen flotten Schrittes, sodass wir alle in einem Boot wären ;-)

 

Als wir in Atapuerca ankamen (was anscheinend berühmt ist für urzeitmenschliche Ausgrabungen), wussten wir nicht, welche Herberge wir nehmen sollten, es gab nämlich gleich zwei zur Auswahl und da die Karwoche nun vorbei ist, herrscht auch keine Bettenknappheit mehr! Eine Herberge war eine typisch alte, wie es früher war (wir befürchteten wahrscheinlich auch den selben Zeitzustand bei Sanitär und Heizung) oder eine naja-modernere. Nach einer Besichtigung beider Herbergen wählten wir die naja-moderne, was eigentlich ein Containerhaus mit Fassade war! Wir teilen uns das Zimmer mit zwei anderen und der Palmen-Lady (weil sie trägt die Haare immer zu einer Palme). Diese Dame haben wir zwar schon öfters gesehen, aber noch nie mit ihr gesprochen.

 

Nach dem Einchecken erkunden wir den Ort und finden eine Bäckerei und warten geduldig, bis diese öffnet. Erst genehmigen wir uns ein pikantes Baguette im Freien bei Sonnenschein, danach als Nachspeise etwas Süßes mit Cider drin beim einzigen Tisch im etwas wärmeren Verkaufsraum. Kalt ist's schon wieder/noch immer...

 

Nach der Bäckerei, den physiotherapeutisch angeordneten Fußausroll-Übungen meinerseits und dem Wäschewaschen Theresaseits, gehen wir in die Bar nebenan und gönnen uns ein Gläschen, aber auch nur, dass wir im warmen Internet nutzen können. Hier ist nämlich der einzige Fleck, wo es Wifi gibt!

 

Um 21:30 Uhr müssen wir allerdings wieder in der Herberge sein, da macht sie nämlich zu! Hab ich scho erwähnt, dass es kalt ist?! Der Wind pfeift wie wahnsinnig...