Tag 4 - 10. April 2017

Zubiri - Pamplona

20,4 km


7:12Uhr: Zumindest ich hab gut geschlafen, Theresa so gar ned. Es herrschte nächtliche Aktivität im Nebenstockbett, und die Lady stand auch in der Nacht plötzlich da und kontrollierte, ob ihre Burschen brav schlafen. Einen fand sie aber nicht. Und das lag nicht an seiner maximal Pigmentierung... 😅

Um 5 Uhr sind die Ersten wieder aufgestanden... Wir haben in dieser Herberge diesmal Frühstück inkludiert, aber erst um 8h. Was bin ich froh über meinen dicken Daunenschlafsack, es ist immer sehr frisch in der Herberge, weil wir mit offenem Fenster schlafen...

 

Dann geht's los! Unterwegs stoppen wir beim Wasserbrunnen und treffen beim Wasser-Päuschen Nir & Naama (die Geschwister aus Israel). Theresa traut dem Wasser aus dem Brunnen nicht, ich denk mir, ich werd's schon rausfinden, ob es gut war und trinke fleißig ;-)

Mit Nir & Naama ist's unterhaltsam und wir marschieren gemeinsam tratschend weiter.

Das Gewand ist in der Nacht nicht trocken geworden, jetzt hängt's eben am Rucksack und lacht Sonne und Mitpilgern entgegen :-D Das macht man hier so!

Ein Fazit zu den bisherigen Mitpilgern: Die meisten Pilger hier sind Asiaten (haben einen Film gesehen oder von Freunden vom Weg gehört...), dann Spanier (in der Semana Santa geht man den Camino), dann Amis (Camino ist besser beschildert und nicht so gefährlich wie der Pacific Crest Trail) und dann Deutsche (Stichwort: Hape Kerkeling) ❤.

 

Am Ufer von einem Bach unter einem blühenden Baum machen wir unsre Mittagspause, dieses Platzerl hat Theresas Pilgerführer vorgeschlagen. Traumhaft! Danach holen wir uns noch ein Eis, und treffen hier wieder auf die Lady samt Burschen-Anhang.

In der Ortschaft vor Pamplona packt uns der Unmut. Wir sind müde und wollen endlich ankommen! Bei einer Bushaltestelle bin ich kurz vor der Kapitulation und will einsteigen. Theresa mahnt aber zur Korrektheit der Durchführung der Pilgerschaft. Also kein Bus... Diesmal wollen wir eine Herberge reservieren und rufen bei der deutschen Herberge an. Doch die nehmen keine Reservierungen an, aber noch haben sie Platz. Der Wettlauf gegen die Zeit beginnt!

17:26 Uhr: Sind soeben angekommen und haben wirklich noch einen Platz bekommen!! Sind in einer fuziwutzi Herberge "Casa Paderborn", welche von Deutschen geführt wird. Gönnen uns jetzt eine Dusche und dann 'schauen wir uns die Stadt an' was so viel heißt wie 'wir kriechen ins nächste Gasthaus und schauen dabei nach links und rechts'. Sonst geht’s uns gut! Die Hospitaleros sind so lieb, schenken uns Kekse und empfehlen uns gleich ein Lokal.

Das typische 3-Gänge-Pilgermenü mit 0,5l Rotwein pro Person ist etwas ungewohnt, v.a. dass die Vorspeise eigentlich ein Hauptgang ist. Am Heimweg gehen wir auch noch über die Zick-Zack-Brücke (bedenke: nach einer Flasche Wein) hinter der Herberge, die uns die Hospitaleros empfohlen haben. Die schlängelt sich nicht nur hin und her, sondern geht auch rauf und runter und das ohne Geländer... Weil unsre Herberge so nah am Wasser is, gibt's sicher viele Gelsen... Das wird wieder eine tolle Nacht!