Tag 12 - 12. April 2018

Santibáñez - El Ganso

24,6 km


Heut gings in der früh 6km bis in den nächsten Ort zum Frühstück. Unterwegs mitten in der Pampa, trafen wir auf eine Oase!!!!!! Eine wirkliche OASE!!! Da gab's einen Getränkestand mit allem, was das Herz begehrt: Kaffee, Kuchen, Joghurt, Tahin, Ahornsirup, Mandelmilch usw. Daneben Baumstümpfe mit Silbertabletts mit Erdbeeren bis Granatäpfel, Avocados bis Zwetschken. Und niemand war da, nur eine Spendenbox... Zum Ausruhen gab es Matratzen, Hängematten, eine Hütte usw. Später erfuhren wir, dass dieser Platz von einem Mann betreut wird, dem das Wohl der Pilger am Herzen liegt. Wow!!

Danach ging's weiter zum Frühstück ins nächste Dorf, dort kam ein älterer Herr zu unserm Tisch und erzählte uns mit Stolz geschwellter Brust auf Spanisch, dass er drei Monate in Liechtenstein gearbeitet hat.

Dann ging's weiter in den Supermarkt für neue Taschentücher. Dort taten wir dem Verkäufer scheinbar so leid, dass er den Preis der Taschentücher abrundete und jedem von uns einen Apfel schenkte☺ 

Dann spazierten wir weiter nach Astorga. Ich war beeindruckt von dem Fußgängerübergang über die Zuggleise bei Astorga. Das war einfach nur ein großes grünes Stahlwirrwarr und lustig zu beobachten, wie alle wie Ameisen Zick-zack rauf und runter hatschen. Endlich auf der andren Seite angelangt, folgten wir dem Touristen-Sehenswürdigkeiten-Pfad bis zur Kathedrale und diese besichtigten wir (+Museum) mit Audioguide für eine stunde++ (statt der langen Mittagspause). In Astorga verabschiedeten sich die Belgierinnen, für sie war hier Stop.

 

Danach ging bei der nächsten Etappe das An- und Ausziehen vom Regenponcho los. Wind&Regen --> poncho an, Sonne sticht --> Poncho aus. Mühsam! Givian kalkulierte unsre An- und Ausziehzeit auf 7min, wodurch wir verspätet bei unsrem Mittagspauseziel ankamen - eine kleine Kneipe, wo uns die Oma sagte, dass heut nichts gekocht wird und wir deshalb nur Tortillas oder Weckerl kriegen. Gestärkt mit Tortilla und Schnaps für Theresa zur Desinfektion (steht ja Tortillas äußerst kritisch gegenüber) ging's auf zur letzten Etappe.

 

Am Wegesrand gibt es auch immer wieder Werbeschilder von Herbergen. Die wissen genau, wie sie werben: mit niedrigen Betten (also keine Stockbetten) und Heizung! Ja, mit Heizung kann man uns auch ködern ;-)

Bei der letzten Etappe erlitt ich anscheinend einen Zucker-Wasser-Hitze-Kälte-Demotivations-Schock und lachte und suderte durch bis zum Ortseingang. Mit Schokopudding, Schnaps, Traubenzucker und Päuschen auf der Parkbank wurde ich bei Laune gehalten. Die andren taten mir leid🙈 Aber jetzt hat Givian angekündigt in Kochlaune zu sein und uns zu bekochen, also werden wir zum Greißler marschieren, einkaufen und uns bekochen lassen😁

 

Die Herberge führt ein junger Mann, ist etwas Hipster-mäßig eingerichtet und außer Asiaten nächtigen hier nur Asiaten. Den Greißler in der gleichen Ortschaft führen die Eltern des Herbergsburschen und dazu ein Hotel - für die, die keine Schlafräume mögen und etwas Luxus wie ein eigenes Bad bevorzugen ;-)

 

Drückts uns morgen die Daumen, wir müssen auf Cruz de Ferro, ein "Eisenkreuz" auf 1.400m um unseren mitgenommenen Stein abzulegen. (Ich wiedermal hab nicht wie alle anderen von daheim einen Stein mitgebracht sondern einen am Wegesrand gefunden, der mich ansprach. Fand das auch sehr passend und kilogrammschonend.) Das Problem an dieser Unternehmung, morgen gibt's Gewitter, gleich drei haben sie angesagt 😟 wir versuchen zwischen den Gewitterlöchern rauf und wieder runter zu kommen. Es wird schwierig 😥Und kritisch, wenn das Eisenkreuz aus Eisen ist...