Tag 19 - 19. April 2018

Sarría - Portomarín

24 km


Heut sind wir mal zeitiger dran 💪🏻 Unterwegs waren wir von vielen neuen Pilgern ('newbies') umzingelt, im 10 Meter-Abstand bewegten wir uns vorwärts, links und rechts wechselten sich Pilgershops und auflauernde Souvenirverkäufer ab, die aus dem Hinterhalt sprangen und am Gartenzaun mit Muscheln wachelten😅

In unsrer 2. Pause übersetzte Theresa das Wort "Bettwanzen" auf Spanisch, der Spanier am Nebentisch hörte das und als ich meine Bisse am Hals zeigte, meinte er, dass das Bettwanzen sein könnten und ich nun meinen Rucksack+Schlafsack waschen sollte und überhaupt. Außerdem gehöre das zum Camino dazu und es ist Schicksal, weil alles aus einem Grund passiert... Ich nahm's gelassen, nur Theresa meinte, hätte sie meine Bisse, dann wär sie schon längst daheim😄

 

Wir machten ein tolles Foto beim "nur noch" 100km-nach-Santiago-Stein (eigentlich sind's ab da noch 104km), welchen natürlich grad die Partymeute belagerte. Dort nahm Givian dann auch zwei Mädels mit, eine blieb bei uns (Bianca aus Dtland), weil sie sich von der Partygruppe absetzen wollte. Theresa und ich stellten uns Petra & Herbert vor, einem Paar aus Dtland, das wir seit O Cebreiro jeden Tag sahen und marschierten mit ihnen weiter. Dann machten wir zusammen eine laaaaange Mittagspause und brachten alle dazu, Tinto de Verano zu kosten. Der Cafébesitzer war so herzig. Es gab einen Stromausfall und er erklärte uns mit Google translate, dass er keinen Cafe machen könne (Pommes brachte er aber dann doch zam🤷🏼‍) und Brüder in Deutschland hat 😄

Dann ging's weiter nach Portomarín, wo wir zeitig ankamen und uns wiedermal nicht entscheiden konnten, wo wir nächtigen. Als wir bei der Herbergssuche diesen Bettwanzen-Spanier von der Vormittagspause vor einer Herberge sitzen sahen, meinte Theresa "da gehen wir sicher nicht hin". Mit seinem Schmäh (?) über Bettwanzen hat er sich definitiv nicht beliebt gemacht!

 

Also ab mit uns, rein in die Stadt und wen sahen wir, Doris am Hauptplatz im Schanigarten einer Bar und sie empfohl uns ihre Herberge. Das Argument "klein, steht nicht im Reiseführer, Partygruppe findet's sicher nicht" zog, wir checkten ein und Bianca schloss sich uns an.

17.00Uhr: Soeben hat der schnarchende Mexikaner eingecheckt in unsren 14 Personen-Schlafsaal😳

 

19.31Uhr: Wer errät, wer in unsrer Herberge eingecheckt hat, als wir am Weg zum Supermarkt waren?😱Die Partyconnection!!😭 Genau in unsrer!!! Einer von 20 Herbergen hier im Ort... dort, wo es nur 1 Gemeinschafts-Gemeinschafts-Mini-Bad für 14 Betten gibt... Mieses Karma, ganz mieses Karma... 😩Überlege, ob ich in die schicke Herberger gegenüber bei Petra & Herbert einchecke...

 

22.09Uhr: Wir waren am Abend mit Markus (dem Bayer von gestern Abend), Doris (der Melkerin), Bianca (der jungen von der Partymeute geflüchteten Bayerin) und Givian in der Messe, und dann auf zwei Flaschen Wein beim Italiener, der uns als "Snack dazu" eine Pizza spendierte. Während und nach der Messe schüttete es richtig gscheit und gewitterte. Hilfe! Aber der Regenbogen nach der Messe war wunderschön! Untypisch ist Theresa in der Kirche aufgefallen die Marienstatue mit langen Haaren, so locker über die Schulter geworfen. Mhm, ungewohnt!

Dann ging es zurück in die Herbergen: Markus in sein Hotel und wir alle zu Mexikaner&Partypeople. Hier verkosten wir noch den Schnaps, den Doris uns geschenkt hat und trinken uns so eventuell die Partymeute friedlich 😁 wir teilen auch pilgerisch mit anderen, zur Stärkung des Immunsystems und dass sie auch ne ruhige Nacht haben (oder wir von allen 😁)